Bilanzierung des Stickstoffvorrates bei Sojabohnen

Im Marchfeld werden seit 2015 Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion hinsichtlich der Nitratauswaschung durchgeführt. Im Rahmen dieser Erhebungen werden Stickstoffbilanzen von mittlerweile 7 gemüse- oder ackerbaulich bewirtschafteten Standorten erstellt. Solche Bilanzen ermöglichen eine Einschätzung des Stickstoffvorrates des Bodens und sind somit für den Landwirt ein wichtiges Werkzeug zur ressourcen- und grundwasserschonenden Bewirtschaftung.

Im Detail werden in diesen Bilanzen Stickstoffdüngermengen, der Stickstoff in der Bewässerung und die Stickstoffverluste über das Erntegut sowie die Auswaschung ins Grundwasser berücksichtigt. Als problematisch gestaltet sich allerdings eine Bilanzierung einer Fruchtfolge mit Leguminosen. Leguminosen sind Pflanzen, zum Beispiel Sojabohnen, die Stickstoff aus der Luft aufnehmen (= biologische Stickstofffixierung). Da die Menge an Stickstoff die sie tatsächlich fixieren stark vom Stickstoffvorrat des Bodens abhängig ist, ist das Ausmaß mit welchem sie die Bilanz verändern schwer abzuschätzen. Zusätzlich fehlt es bislang an einer Einschätzung wie stark die Fixierung von unterschiedlichen Böden beeinflusst wird.

Da der österreichische Sojabohnenanbau stetig wächst und die Erfassung ihres Stickstoffeintrages in den Boden, speziell in grundwassergefährdeten Gebieten essentiell ist, werden an zwei Standorten im Marchfeld die biologische Stickstofffixierung der Sojabohne bei unterschiedlichen Stickstoffausgangslagen untersucht. Diese Ergebnisse sollen eine präzisere Berechnung der Stickstoffsalden und in weiterer Folge eine optimierte Stickstoffdüngerbemessung ermöglichen.

Veröffentlicht am 12.02.2021