Schweizer Delegation besichtigt Schwammstadtprojekte in Wien und Graz

Die Substratspezialisten des BAW-IKT betreuen zusammen mit den Kollegen von der Gartenbauschule Schönbrunn seit vielen Jahren Pilotprojekte zum System Schwammstadt für Stadtbäume. In mehreren Städten Österreichs wird damit den Stadtbäumen ein verbesserter Untergrund für langjähriges Wachstum zur Verfügung gestellt. Baumspezialisten von Forschungseinrichtungen und Stadtverwaltungen in der Schweiz besuchten nun die österreichischen Kollegen zu einem ausgiebigen Austausch von Erfahrungen und neuen Entwicklungs- und Forschungsideen.

Mit der Baumlysimeteranlage in der Jägerhausgasse in Wien, dem Reallabor Leonhardgürtel in Graz und weiteren Pilotstandorten in der Seestadt Wien und in Graz betreut das BAW-IKT ein weites Portfolio an Forschungsstätten zum Thema Schwammstadt für Stadtbäume. Dieser Begriff beschreibt ein Bausystem, das Stadtbäumen einen großräumigen Wurzelraum mit hoher Wasseraufnahmekapazität zur Verfügung stellt und dessen Oberfläche durch Einbringen von lastabtragenden Grobsteinen auch als mäßig beanspruchte Verkehrsfläche ausgestaltet werden kann. Parallel dazu dienen die großen Hohlräume als Auffangvolumen für Wasser bei Starkniederschlägen. Die Forschung des BAW-IKT hat zum Ziel, die in diesem System verbauten Bodenmaterialen so zusammenzusetzen, dass die Funktionen Starkregenrückhalt und Wasserspeicherung für Baumwachstum optimal kombiniert werden können.

Mit den Kollegen aus Wädenswil, Zürich, Bern, Basel und Luzern wurden neben den Forschungsprojekten auch neue Baustellen besichtigt, in denen das System Schwammstadt großflächig eingebracht wird. Vor allem die Neugestaltung des Pratersterns in Wien und die systematische Evaluierung der Bauprojekte in Graz weckten Begeisterung.

Veröffentlicht am 10.08.2022