Bodenverdichtung aus der Luft erkennen!?

In EJP Soil-SoilCompaC werden seit dem Frühjahr 2022 Luftbilder von Feldern mit verdichteten Böden aufgenommen. Die Auswirkungen der Verdichtung auf die Entwicklung von landwirtschaftlichen Kulturen werden mittels  Datenverarbeitung aus Multispektralaufnahmen sichtbar gemacht und quantifiziert. Die Erkenntnisse werden im Projektteam mit Ergebnissen aus Belgien und den Niederlanden verglichen.

Bodenverdichtung ist eine Bedrohung für die weltweite Landwirtschaft, da sie die Pflanzenproduktion beeinträchtigen kann und sich negativ auf die Umwelt auswirkt. Dadurch können erhöhte Produktionskosten, ein Mehrbedarf an Arbeitszeit und reduzierte Zeitfenster für den Zugang zum Feld entstehen.

Ziel des Projekts EJP Soil - SoilCompaC ist es, zusammen mit internationalen Partnern einen Workflow zur Erfassung von verdichteten Bereichen in landwirtschaftlichen Böden zu erstellen. Mit Hilfe von Drohnen, die mit zwei Kamerasystemen (Multispektral- und optischer Kamera) ausgestattet sind, wird ermittelt, wie gut sich Bodenverdichtungen und deren Auswirkungen auf die Ackerkultur anhand von Aufnahmen der Pflanzenvitalität erkennen lassen.

Aus den Fotos der Multispektralkamera werden verschiedene Vegetationsindizes berechnet, die Aussagen über die Vitalität von Pflanzen anhand von Stoffwechselparametern, wie zum Beispiel des Chlorophyllgehaltes, treffen lassen. Da sich die Bodenverdichtung negativ auf die Pflanzenproduktion auswirken kann, sollten in Folge dessen bestimmte Vegetationsindizes jene Bereiche ausweisen, die weniger vital und von Bodenverdichtung betroffen sind.

LandwirtInnen, BeraterInnen und ForscherInnen könnten in Zukunft diese alternative Methode nutzen, um schnell und individuell auf ihren Äckern Bodenverdichtung zu erkennen und dieser entgegenzuwirken.

Veröffentlicht am 08.07.2022