Auch dieses Jahr hat die Fischereifachtagung wieder einmal gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Gewässerökologie, Aquakultur und Fischerei ist. Im stilvollen Ambiente des Schlosshotels Mondsee kamen auf Einladung des Bundesamtes für Wasserwirtschaft aus ganz Österreich und darüber hinaus Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen und Vertreter:innen der Verwaltung zusammen, um aktuelle Themen zu diskutieren und Perspektiven auszutauschen.
Die Tagung deckte eine breite Themenpalette ab, um den Dialog zwischen diesen oft unterschiedlichen Interessen und ihren Akteur:innen zu fördern:
- Die Gewässerökologie fokussiert auf den Schutz natürlicher Gewässer und ihrer Artenvielfalt und kann sich trotz vieler Schwierigkeiten über zahlreiche Erfolge in den letzten Jahrzehnten freuen – dies wurde insbesondere im Vortrag von Gisela Ofenböck über die Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie verdeutlicht.
- Die Aquakultur wiederum fokussiert auf die landwirtschaftliche Produktion tierischer Produkte und greift dabei (mit langer handwerklicher Tradition, siehe Teichrohre) auf die Ressource Wasser zu – und kann ihrerseits auf zahlreiche Erfolge zurückblicken (Futtermittelproduktion, Produktionssteigerung, neue Technologien, etc.) hat aber auch neue Herausforderungen zu meistern (Tierwohl, Diagnostik, …).
- Die Fischerei selbst, insbesondere die Angelfischerei, bewegt sich hier dazwischen: Besetzen von Gewässern mit Zuchtfischen steht manchmal im Widerspruch zu ökologischen Zielen, jedenfalls bei triploiden Fischen. Verbesserungen für natürliche Fischpopulationen wurden daher ebenso thematisiert wie der Schutz vor Prädatoren.
Das Programm der Tagung beinhaltete also eine Vielzahl von spannenden Vorträgen und Diskussionen. Themen wie die Einführung eines nationalen Tierwohl-Monitorings, neue Diagnostikmethoden in der Fischgesundheit oder die Auswirkungen von Stauraumspülungen auf Fischpopulationen boten spannende Diskussionsgrundlagen nicht nur nach den Vorträgen sondern auch in den Pausen. Auch praxisnahe Fragen wie die Entwicklung fischmehlreduzierter Futtermittel oder das Kormoran-Management wurden aufgegriffen. Die Auswirkungen der Klimakrise und neue Erkenntnisse aus eDNA-Untersuchungen ergänzten die Diskussionen um wissenschaftliche Perspektiven.
Zwischen den Vorträgen und beim gemeinsamen Abendessen bot sich die Gelegenheit, in Gesprächen unterschiedliche Sichtweisen zu teilen und neue Kontakte zu knüpfen. Dieser Austausch ist ein zentraler Bestandteil der Tagung und unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Verwaltung.
Die Fischereifachtagung bleibt eine wichtige Plattform, um Brücken zwischen den Interessen von Gewässerökologie, Aquakultur und Fischerei zu schlagen. Der interdisziplinäre Ansatz der Veranstaltung trägt dazu bei, Lösungen zu entwickeln und das Verständnis zwischen den beteiligten Gruppen zu fördern.