Dass der zur Verfügung stehende Lebensraum maßgeblichen Einfluss auf den Fischbestand innerhalb einer Befischungsstrecke hat, konnten die Teilnehmer:innen des diesjährigen Elektrofischereikurses eindrucksvoll selbst erfahren. Zwar lassen sich beide untersuchten Strecken als natürlich bzw. naturnah einstufen, jedoch unterscheidet sich das Habitatangebot deutlich: Während die eine Strecke durch ein vielfältiges Tiefenprofil und strukturreiche Uferzonen überzeugt, ist die andere durch eine enge Schlucht mit steilen Felswänden geprägt und bietet entsprechend weniger Lebensraum.
Die Tatsache, dass dieser Unterschied in der Habitatverfügbarkeit zu einer Differenz von 55 kg Fischbiomasse pro Hektar führen kann – und das in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Gewässerabschnitten – sorgte bei vielen Teilnehmer:innen für Überraschung. Ebenso beeindruckte die Erkenntnis, wie viele Fische ein vermeintlich kleiner Bach tatsächlich beherbergen kann – zumindest in einem Abschnitt mit geeigneten Strukturen.
Am Praxistag hatten die Kursteilnehmer:innen Gelegenheit, das zuvor vermittelte Wissen anzuwenden. Die Inhalte reichten von Gerätekunde, Sicherheitsvorkehrungen und Einsatzvorbereitung über die Wirkung des elektrischen Stroms auf Fische bis hin zur sorgfältigen Protokollierung und Auswertung der erhobenen Daten.
Nach drei intensiven Kurstagen konnten schließlich 25 neue Polführer:innen mit fundierten Kenntnissen über den sachgemäßen und rechtssicheren Einsatz der Elektrofischerei verabschiedet werden.