Wie entsteht ein wasserbauliches Modell im Maßstab 1:40?

Nach dem Bau einer neuen Versuchsrinne im Winter 2024/2025 wurde im Frühjahr 2025 der erste Modellaufbau zur Untersuchung der eigendynamischen Flussaufweitung an der Gail bei uns im Wasserbaulabor umgesetzt.

Die wichtigsten Schritte – auch im Zeitraffervideo zu sehen – waren:

  • Aufstellen von Profilen im 1-Meter-Abstand, präzises Einmessen nach Naturvermessung, Ausfüllen der Zwischenräume und Herstellung einer Betonoberfläche für die fixen Modellteile (also jene Bereiche, in denen keine Veränderung untersucht wird – unsere „Randbedingungen“)
  • Ausfüllen der mobilen Modellfläche mit Füllmaterial (Ziegel), um den Einsatz von speziellem Modellsand zu reduzieren und gleichzeitig Drainagen und Messtechnik verlegen zu können
  • Dichtheitstest zur Überprüfung aller verbauten Komponenten
  • Verteilung von ca. 20 m³ speziellem Modellsand, der maßstabsgetreu die natürlichen Gegebenheiten abbildet, sowie grobe Vormodellierung
  • Sättigung des Modells, um Setzungen im Sand vorwegzunehmen und den gesamten Aufbau zu testen
  • Feinmodellierung des mobilen Bereichs und Gestaltung der Böschungen – inklusive „Bewuchs“ aus bunten Schwämmen zur Nachbildung des aktuellen Ist-Zustands

Um dieses Modell entstehen zu lassen, mussten über mehrere Monate hinweg viele Kubikmeter und Tonnen an Material bewegt werden – und das millimetergenau! Ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden für den großartigen Aufbau!

Aktuell wird die Messtechnik auf Herz und Nieren getestet. Der Ist-Zustand wird mit bekannten Durchflüssen durchflossen, um das Modell zu kalibrieren. Wenn sich das Modell ähnlich wie die Natur verhält, kann die eigendynamische Aufweitung der Gail untersucht werden.

Unter den aktuellen Projekten sind weitere Informationen zu diesem Projekt zu finden: https://www.baw.at/wasserbau/projekte/laufende-projekte/eigendynamische-flussaufweitung.html

Veröffentlicht am 12.08.2025

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