Hochwasserschutz und Geschiebedurchgängigkeit an der Saalach im Bereich Hammerauer Werkswehr

Für den geplanten Umbau des Wehrs zur Verbesserung der Geschiebedurchgängigkeit und des Hochwasserschutzes wurde mittels Modellversuch eine optimierte Lösung entwickelt.

An der Saalach wurde das Hammerauer Werkswehr umgebaut. Ziel des Umbaus war, die Energieproduktion des Kraftwerks Annahütte und den Hochwasserschutz des Umlands unter Beachtung der Aspekte Gewässerökologie und Feststoffhaushalt zu verbessern.

Das Stahlwerk Annahütte beabsichtigt, die Energieerzeugung aus Wasserkraft an der Saalach durch eine erhöhte Wasserausleitung und den Neubau der Energiezentralen zu steigern. Dazu ist eine neue Wehranlage mit höherem Stauziel geplant.

Das Institut für Wasserbau und hydrometrische Prüfung hat an der Entwicklung einer flussmorphologisch nachhaltigen Lösung für den Umbau des Hammerauer Wehrs mitgearbeitet. Wesentliche Aufgaben waren die Mitwirkung am Entwurf eines optimierten Lösungsvorschlags sowie die Durchführung von physikalischen Modellversuchen mit beweglicher Sohle. Das Hauptziel der Modellversuche bestand darin den Geschiebetransport über die Wehranlage ins Unterwasser und somit die Hochwassersicherheit gegenüber heute zu verbessern und gleichzeitig eine vermehrte Energieerzeugung zu ermöglichen.

Das Stufenwehr an der Saalach vor dem Umbau

Für den Neubau des Wehrs wurde eine Konstruktion aus Schlauchwehren und Kiesschleusen geplant, die das alte Stufenwehr ersetzen soll. Im Hochwasserfall werden die Schlauchwehre gelegt und die Kiesschleusen geöffnet, und sollen so Geschiebetransport und Hochwasserabfluss über das Wehr begünstigen.

Das sohlmorphologische Modell vor Beginn der Modellversuche: das bestehende Stufenwehr vor dem Umbau

Das sohlmorphologische Modell vor Beginn der Modellversuche: das neu geplante Wehr

Das Wasserbaumodell im Maßstab 1 zu 60 repräsentierte 1,6 km des Flussabschnitts. Es wurden sowohl Modellversuche mit dem bestehenden Wehr als auch Modellversuche mit dem geplanten Wehr durchgeführt. Die Modelle wurden mit einer hohen Geschiebezugabe flussauf des Wehrs und mit Hochwässern bis zum 1000-jährlichen Hochwasser belastet. Die Hochwasserspiegellagen und die Sohllagen nach den Hochwässern wurden aufgenommen und verglichen.

Durch den Vergleich der Erkenntnisse zum bestehenden und der Erkenntnisse zum projektierten Wehr konnte bewiesen werden, dass die Neukonstruktion des Wehrs den Geschiebetransport im Hochwasserfall und die Hochwassersicherheit flussauf des Wehres verbessert.

Außerdem wurden im Zuge des Modellversuchs der Kolkschutz des Bauwerks entwickelt und Strömungen und Wasserspiegellagen, die durch das neue Bauwerk verursacht werden, untersucht. Erkenntnisse zur Verklausungsgefahr und Vorschläge für den Betrieb der neuen Wehranlage sind weitere Ergebnisse aus dem Modellversuch.

AUFTRAGGEBER: Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co. KG.