Projekt "HyMoCARES"

In diesem EU-Projekt ging es darum Methoden zu entwickeln um die vielfältigen Funktionen eines Gewässers zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Ein Schwerpunkt lag auf den flussmorphologischen Prozessen.

Von November 2016 bis Oktober 2019 nahm das Institut für Wasserbau und hydrometrische Prüfung/Bundesamt für Wasserwirtschaft am Projekt "HyMoCARES" (HydroMorphological assessment and management at basin scale for the Conservation of Alpine Rivers and related Ecosystem Services) aus dem Programm Interreg Alpine Space teil.
Dieses Programm bringt Akteure aus verschiedenen thematischen Bereichen und unterschiedlichen Handlungsebenen aus den Alpenstaaten zusammen, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen, Ideen auszutauschen, zu testen und umzusetzen.

Weitere Informationen zum Projekt in englischer Sprache finden Sie unter Alpine Space HyMoCARES

Projektlaufzeit:        November 2016 – Oktober 2019

Beteiligte Partner:
Deutschland (2 Partner)
Frankreich (2 Partner)
Italien (4 Partner)
Österreich (2 Partner)
Schweiz (2 Partner)
Slowenien (1 Partner)

Projektbudget:         2,6 Mio. Euro / finanziert durch den European Regional Development Fund

Bild des Lechs – verzweigter Fluss mit einer bewachsenen Kiesinsel in Strommitte

Hintergrund und generelle Zielsetzung

Gewässer stellen eines der am meisten genutzten und veränderten Landschaftselemente in den Alpen dar. Sie bieten, obwohl massiv von Sohlerosion bedroht, eine Reihe von "Key Ecosystem Services" („Ökosystemdienstleistung“, abgekürzt ES), das heißt Nutzen beziehungsweise Vorteile, die Menschen aus Ökosystemen beziehen. Um ihren Erhalt beziehungsweise auch ihre Renaturierung zu ermöglichen, müssen vor allem die flussmorphologischen Prozesse verstanden werden. Diese sind stark abhängig von gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Verbesserung des Hochwasserschutzes, Produktion erneuerbarer Energie, Erhalt der Biodiversität oder auch Erhalt des Erholungspotentials alpiner Täler.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, passende Vorgehensweisen zu finden, um die Verbindung von Nutzung, flussmorphologischer Prozesse sowie ES-Verfügbarkeit darzulegen und um die Ökosystemdienstleistung der Flusslandschaften transparenter für die Öffentlichkeit zu gestalten. Lösungen sollen gefunden werden, wo Nutzungskonflikte auftreten und Werkzeuge zur Lösungsfindung entwickelt werden, die neuere Methoden einbeziehen und einen Bogen über private und staatliche Akteure, Planung und tatsächliche Planungsumsetzung sowie Wissenschaft und Praxis spannen.

Unterlauf der Bregenzerach – eine seitliche Kiesbank mit badenden Menschen

Arbeitspakete

Vier Arbeitspakete unterstützt durch ein eigenes Managementpaket sowie ein Kommunikationsarbeitspaket hatten die folgenden Inhalte zum Ziel:

WPT1:   Erstellung eines Konzepts zur Evaluierung der Ökosystemdienstleistung alpiner Flusslandschaften

WPT2:   Entwicklung von Werkzeugen zur Beobachtung, Bewertung und Vorhersage hydromorphologischer Prozesse

WPT3:   Auswirkungen des hydromorphologischen Managements und der Renaturierungsmaßnahmen

WPT4:   Implementieren des HyMoCARES-Ansatzes in aktuelle Planungs- und Managementprozesse

WPM:     Management

WPC:     Kommunikation

aufgeweiteter und naturnah gestalteter Abschnitt der Drau in Kärnten – junge Weiden auf einer Kiesinsel