Offenes Deckwerk – Ruggbach

Die Bauweise „Offenes Deckwerk“ ist eine Methode um die Sohle eines Gewässers in einem gewünschten Gefälle zu stabilisieren. Im gegenständlichen Projekt wird geprüft, ob der Anwendungsbereich auch auf steile Gewässer mit schießendem Abfluss erweitert werden kann. Als Beispiel dient der Ruggbach in Vorarlberg.

Vorteil des Offenen Deckwerks ist, dass die Gewässersohle nicht dicht mit Steinen belegt ist. Zwischen den Steinen bestehen Lücken mit für die Gewässerökologie wichtiger freier Kiessohle. Bei richtiger Dimensionierung und Herstellung wird diese Kiessohle bei Hochwasser nicht ausgespült.

Praktische Erfahrungen mit Offenen Deckwerken bestehen derzeit nur für Froude Zahlen (Fr) bis etwa 1. Es bestehen keine Erfahrungen wie sich die Bauweise Offenes Deckwerk bei schießendem Abfluss (Fr > 1) verhält. Bei gleicher Sohlschubspannung, ergeben sich bei schießendem Abfluss größere mittlere Fließgeschwindigkeiten als bei strömendem Abfluss. Dies lässt auch sohlnahe höhere Fließgeschwindigkeiten erwarten. Damit könnte es sein, dass sich um die Deckwerksteine höhere Fließgeschwindigkeiten und Turbulenzen ergeben, die zu einer Erosion des darunterliegenden Kieses führen. In den Bereichen mit Wechsel von Fr > 1 auf Fr < 1 ist mit Wechselsprüngen (gewellter Wechselsprung) und damit erhöhter Sohlbelastung zu rechnen.

Blick vom Kanal.

Blick vom Kanal.

Projektbearbeitung: C. Havel, M. Hengl, P. Stockhammer, M. Urbanek, K. Wölzl

Auftraggeber: Land Vorarlberg