Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt

Im Jahr 1945 wurde das Institut in Petzenkirchen mit der Idee gegründet, sich primär mit der Verbesserung des Bodenwasserhaushaltes und mit der Ertragsfähigkeit landwirtschaftlich genutzter Böden zu beschäftigen, da zu dieser Zeit die Ernährungssituation und auch die Ertragsfähigkeit der Böden äußerst wichtig war.

50 Jahre später, im Jahr 1995, wurde das Institut in das Bundesamt für Wasserwirtschaft integriert und erhielt seinen heutigen Namen. Es konnte bereits auf viele nachhaltige Erfolge und Erkenntnisse der Gründungsväter zurückblicken und aufbauen: Es wurden moderne Methoden zur Erfassung des Bodenwassers entwickelt, um zu beschreiben, was oberirdisch abfließt, was im Boden gespeichert wird, was in das Grundwasser versickert und welche Wassermenge somit der Pflanze zum Wachstum zur Verfügung steht. In weiterer Folge wurden die mit dem Wasser transportierten Inhaltsstoffe einbezogen und die komplexen Prozesse mittels Simulationsmodellen beschrieben.

In den letzten Jahren wurde die Erhebung der Daten an den Ort der Problemstellung verlegt: Zum Beispiel die Nährstoffversickerung ins Grundwasser. Für diesen Zweck wurden verschiedene Mess-Systeme wie den Sickerwassersammler, das monolithische Feldlysimeter, oder der Regensimulator entwickelt und errichtet. Damit konnte eine spezifische Datenerhebung unter verschiedenen Landnutzungsformen, von konventioneller bis biologischer Landwirtschaft und im Forst, durchgeführt werden.

Schloss Petzenkirchen –Institutsgebäude

Im 12. Jahrhundert errichtet und selbst von einem Wassergraben umgeben, bietet das als Herrensitz gebaute Schloss Petzenkirchen seit seiner Renovierung in den Jahren 1998 bis 2002 mit einer gelungen Symbiose aus traditioneller Baukunst und modernen Akzenten das Arbeitsumfeld für die rund 20 Angestellten des Instituts.

Im Laufe seiner abwechslungsreichen Geschichte wechselte das Gebäude oftmals seinen Besitzer und gehörte einige Zeit sogar Kaiser Franz des I von Österreich persönlich, bis es 1909 in das staatliche Vermögen überging. 1936 wurde in dem Schloss ein kulturtechnisches Versuchsfeld eingerichtet.

Seit 1945 ist als Nachfolge das heutige Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt als Bundesdienststelle des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus in das Schloss eingezogen.

Im Jahr 1953 erfolgte der erste Zubau an das Schlossgebäude. Im Jahr 1987 wurde ein zweiter Zubau fertig gestellt. In den Jahren 1998 bis 2002 wurde das Schloss samt seiner Zubauten generalsaniert und modernisiert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde im Innenhof ein Glasdach errichtet und moderne Seminarräume geschaffen.