Aquakulturtauglichkeit von Fischarten testen und gegebenenfalls der Privatwirtschaft anzubieten

Fischarten, die noch nicht in der Produktion sind, werden bei uns auf ihre Aquakulturtauglichkeit getestet und bei Eignung gegebenenfalls der Privatwirtschaft angeboten.

Diese Untersuchungen umfassen die nachhaltige Aufzucht, die Ermittlung der Stress- und Krankheitsempfindlichkeit der Fische unter Fischzuchtbedingungen, sowie die Entwicklung von effizienten Haltungsbedingungen für optimales Wachstum.

Momentan arbeiten wir an einem Projekt zur Aalruttenaufzucht in Zusammenarbeit mit der Hofer KG. Aufgrund des kernigen, schmackhaften Fleisches, das fast frei von Gräten ist, wird getrachtet die Aalrutte auch als Speisefisch zu produzieren.

Frisch geschlüpfte Aalrutten haben eine Größe von nur 3 mm und müssen in ihren ersten Lebensphasen mit Lebendfutter gefüttert werden. Bei uns wird dazu Zooplankton verwendet. Sollen die Fische als Speisefische für die Aquakultur aufgezogen werden, müssen sie ab einer Größe von circa 50 mm auf ein industriell gefertigtes Mischfutter umgestellt werden. Diese Umstellung von Lebendfutter auf Trockenfutter ist bei Aalrutten ein kritischer Entwicklungsschritt, da sich das Verdauungssystem an das neue Futter anpassen muss.
Wenn die Aalrutten auf kommerziell erhältliches Trockenfutter umgestellt werden, verweigern sie strikt die Nahrungsaufnahme und verhungern. Das von uns entwickelte Umstellungsverfahren beruht darauf, dass mit NaCl versetztes Trockenfutter verabreicht wird. Die Zugabe von NaCl, also saurer Geschmack, bringt die Aalrutten dazu, das Trockenfutter zu fressen. Das Salzfutter wird für circa 2 Wochen verabreicht, anschließend die Salzkonzentration reduziert, sodass die Fische nach circa 4 bis 6 Wochen kommerziell erhältliches Trockenfutter fressen lernen. Diese Methode ist ein wichtiger Schritt, um die Aufzucht der Aalrutte als Speisefisch zu realisieren.