Fischpassierbare Querbauwerke

Zahlreiche Querbauwerke an unseren Bächen und Flüssen stellen für Fische Hindernisse dar, die sie bei ihren Wanderungen gegen die Fließrichtung überwinden möchten. Für die fischpassierbare Ausgestaltung dieser Bauwerke besteht seit 2014 das DWA Merkblatt 509 (Fischaufstiegsanlagen und fischpassierbare Bauwerke – Gestaltung, Bemessung, Qualitätssicherung). Dieses Merkblatt wird nun überarbeitet.

Querbauwerke die die Fischwanderung behindern können sind im Wesentlichen Wasserkraftwerke und Bauwerke, die die Gewässersohle und damit den Wasserspiegel auf einer stabilen Höhe halten sollen. Wo diese Bauwerke nicht entfernt werden können, ist es erforderlich, dass entweder entsprechende Fischaufstiegsanlagen gebaut werden oder die Querbauwerke so umgestaltet werden, dass diese fischpassierbar sind.
Die rechtliche Grundlage für die erforderliche Fischpassierbarkeit von Querbauwerken beruht in den Ländern der Europäischen Union auf der sogenannten Wasserrahmenrichtlinie.

Das Bild zeigt einen sogenannten Schlitzpass für den Fischaufstieg neben einem Wasserkraftwerk.

Das Bild zeigt einen sogenannten Beckenpass für den Fischaufstieg neben einem Wasserkraftwerk.

Das seit 2014 bestehende Merkblatt wir nun in einer Arbeitsgruppe der DWA, bestehend aus Mitgliedern Deutschlands, der Schweiz und Österreich unter Einbeziehung der Erkenntnisse der letzten Jahre komplett überarbeitet.

Unser Beitrag liegt im Wesentlichen in der Bearbeitung des Teilbands zu fischpassierbaren Rampen. Das heißt die Gestaltung und Ausführung von flach geneigten Bauwerken in Flüssen und Bächen, die oft zahlreiche wasserwirtschaftliche Funktionen erfüllen. Beispiele sind die Stabilisierung der Gewässersohle, der Hochwasserschutz, die Höhe des Grundwasserspiegels, die Vernetzung des Gewässers mit seinen begleitenden Auen. Diese Rampen sind im Gegensatz zu Fischaufstiegsanlagen bei Kraftwerken auch von Hochwässern betroffen und müssen diesen Hochwässern widerstehen können.

Für sogenannte Beckenrampen wurde von uns ein Bemessungssystem entwickelt, um die Fließtiefen bei Hochwasser zu berechnen und die Steingrößen sowohl wirtschaftlich als auch stabil zu dimensionieren. Weitere Informationen sind dem Poster im Download zu entnehmen.